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Das Remscheider Kanalnetz

Remscheid hat beides

Zur Ableitung des Schmutz- und des Niederschlagswassers werden zwei verschiedene Verfahren genutzt. Beide Verfahren besitzen Vor- und Nachteile und funktionieren wie folgt:

Im Mischsystem fließen Regen- und Schmutzwasser durch einen gemeinsamen Kanal zum Klärwerk. Im Trennsystem hingegen werden Regen- und Schmutzwasser in getrennten Kanälen abgeleitet, und zwar das Schmutzwasser zum Klärwerk und das Regenwasser in ein nahe gelegenes Gewässer.

Aus diesem Grund darf in Stadtteilen mit Trennsystem auf keinen Fall verschmutztes Wasser (z.B. Putzwasser aus dem Treppenhaus) in den Gully gelangen. Es würde sonst ungereinigt mit dem Regenwasser in einen Fluss oder Bach fließen.

Weder an das Misch- noch an das Trennsystem ist der Anschluss von Quell- oder Drainagewasser zulässig.

Aus historischen Gründen gibt es in Remscheid beide Systeme. In Lennep und in Lüttringhausen entschieden sich die bis 1929 noch selbständigen Gemeinden um 1900 für ein Mischsystem. In Alt-Remscheid war man der Meinung, das Trennsystem sei das bessere Verfahren. An die erste kommunale Neugliederung 1929 hatte man da noch nicht gedacht. Die Länge des öffentlichen Kanalnetzes in Remscheid beträgt heute ca. 590 km. Davon wurde ca. 62 % im Trenn- und 38 % im Mischsystem verlegt. Eine Vereinheitlichung der Systeme wäre technisch vielleicht möglich gewesen, war jedoch wegen des Investitionsaufwandes nicht zu realisieren.