KANAL-TV
Bilder aus dem Untergrund
Das Kanal-TV-Team der TBR ist regelmäßig unterwegs um das Innere der Kanäle mit einer speziellen selbst fahrenden Kamera zu inspizieren. Die Bilder werden per Kabel in das Spezialfahrzeug übertragen, gespeichert und anschließend ausgewertet (Schadenvideos).
Die regelmäßigen Kamerabefahrungen sind notwendig, um den baulichen und betrieblichen Zustand unseres Abwassernetzes zu erfassen und zu dokumentieren. Abhängig von der Schadensart und Dringlichkeit werden die festgestellten Schäden vom Bereich Neubau in die stetig fortzuschreibende Sanierungsliste übernommen.
Erste Kanalinspektionen für Kanäle ab 30 cm Durchmesser aufwärts mit einer Röhrenkamera auf einem kleinen Holzschlitten gab es in Deutschland zwar schon 1958 (in Remscheid Ende der 60er Jahre), die erste selbstfahrende Kamera kam aber erst Anfang der 80er Jahre zum Einsatz. Die Verbindung zum Computer erfolgte fünf Jahre später. Seitdem hat sich die Elektronik und Technik ständig weiterentwickelt. Seit 1992 sind wir mit einem Kanal-TV-Fahrzeug mobil vor Ort im Einsatz.
Die Inspektionen sind vom Gesetzgeber gefordert und erfolgen auf Grundlage der Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen (SüwVO Abw), deren Ermächtigungsgrundlagen die §§ 60 und 61 des Landeswassergesetzes NRW sind. Demnach ist die Prüfung des Zustandes der gesamten Kanalisation - nach Abschluss der erstmaligen Zustandserfassung - innerhalb eines Zeitraumes von 15 Jahren zu wiederholen. Dies bedeutet für das Remscheider Kanalnetz, welches eine Länge von ca. 580 km aufweist, eine jährliche Inspektionsleistung von ca. 38 km.
Außer den beschriebenen, gesetzlich geforderten Aufgaben wird das Kanal-TV auch für Beweissicherungsverfahren bei Baumaßnahmen sowie für Gewährleistungsabnahmen eingesetzt. Auch hilft es, die erfolgreiche Beseitigung eingewachsener Wurzeln per Hochdruckspüler zu überprüfen.