REGENBECKEN
zurückhaltend und klärend
Immer mehr Flächen wurden bebaut, gepflastert oder asphaltiert. Auf den versiegelten Flächen konnte das Regenwasser nicht mehr versickern; immer mehr Wasser floss und fließt seitdem schneller in die Gewässer ab. Da die Bäche diese zusätzlichen Wassermengen nicht mehr unbeschadet aufnehmen konnten, wurden sie in der Vergangenheit oft verrohrt bzw. in künstlichen Bachbetten abgeleitet (Bild: Ibach in Remscheid-Hasten).
In den letzten 2 Jahrzehnten ist man dazu übergegangen, diese künstlichen Gewässer naturnah rückzubauen (Bild: Diepmannsbach in Überfeld). Das erfordert allerdings abwassertechnische bauliche Maßnahmen:
Regenrückhaltebecken (RRB) – Anzahl in Remscheid siehe Statistik – fangen das durch die Kanalisation abgeleitete Wasser vor der Einleitungsstelle auf, speichern es zwischen und geben es gedrosselt nach und nach an die Gewässer weiter. So werden die Bäche und Flüsse nur in dem Maße beansprucht, wie es bei einem natürlichen Einzugsgebiet der Fall wäre.
Wenn das Einzugsgebiet durch Emissionen z.B. aus Industrie, Gewerbeflächen oder Schwerlastverkehr belastet ist, muss bei getrennter Ableitung des Regenwassers im Trennsystem zusätzlich vor der Einleitung in ein Gewässer eine Klärung des Niederschlagswassers erfolgen. Dies geschieht mithilfe eines Regenklärbeckens (RKB) (Bild: RKB Lobach).
Beim Mischsystem (Schmutzwasser und Regenwasser im selben Kanal) wird bei Regenfällen das vermischte Abwasser erst in ein Regenüberlaufbecken (RÜB) eingeleitet, wo es zunächst zwischengespeichert wird. Eine gewisse Menge wird dabei immer zur Kläranlage weitergeleitet. Je nach Intensität des Regens kommt es dann zum Überlauf von mechanisch vorgereinigtem Mischwasser in den Vorfluter. Dies kann direkt geschehen oder gedrosselt über ein RRB. (Bild: RÜB/RRB Überfeld an der A 1). RÜB werden aus technischen Gründen oft als Betonbecken unterirdisch errichtet. Alternativ zu RRB bietet sich in bestimmten Fällen auch ein Retentionsbodenfilterbecken (RBF) an. Es hält auch das Wasser zurück und klärt es zusätzlich mit Hilfe seiner schilfbewachsenen Filterschicht.
Wegen ihrer Bedeutung unterliegt der Bau der Becken speziellen wasser- und landschaftsrechtlichen Verfahren und bedarf der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.